Dr. Hella Dietz

Organisations- und Paarberaterin | Soziologin | Supervisorin

Mich fasziniert, wie unterschiedlich wir unser Leben erzählen. Wie viel in Bewegung geraten kann, wenn wir uns unser Leben anders erzählen – und dadurch in eine andere Zukunft hineinleben.

Dieses Interesse verbindet die ansonsten sehr unterschiedlichen Tätigkeiten des Schreibens, des Lehrens und des Beratens: als Soziologin, als Organisations- und Paarberaterin (mit vierjähriger Ausbildung am DDIF und systemischer Weiterbildung als Supervisorin, DGSv*), als Gastprofessorin an der ASH Berlin und als Autorin und Redakteurin der Zeit-Online Kolumne 10nach8.

Zunächst habe ich als Soziologin darüber nachgedacht, wie sich Menschen ihre Welt erzählen. In meiner Doktorarbeit habe ich gefragt, warum Menschen in Polen während der 1970er Jahre begonnen haben, gegen das autoritäre Regime zu protestieren – zu einer Zeit, als dieser Protest riskant war, nicht selten zu Verhaftung geführt hat (Polnischer Protest, 2015 bei Campus erschienen). In den folgenden zehn Jahren habe ich an der Georg-August-Universität Göttingen geforscht und gelehrt – unter anderem zur Frage der Narrativität des Sozialen: Wie verändert sich unsere Theorie und letztlich unsere Welt selbst, wenn wir anders erzählen?

Im Laufe der Jahre hat mich immer stärker auch die lebenspraktische Seite dieser Fragen interessiert. Ich habe eine vierjährige Therapieausbildung am Deutsch-Dänischen Institut für Familientherapie und -beratung (DDIF) absolviert. Das DDIF hat die erlebnisorientierte (systemische) Therapie nach Deutschland gebracht, die sich an Jesper Juul und Walter Kempler, Virginia Satir, Irvin D. Yalom und Fritz Perls orientiert. Ich habe eine zertifizierte Weiterbildung als Supervisorin und Coach am Supervisionszentrum Berlin (DGSv*) absolviert und reflektiere meine Arbeit in einer regelmäßigen Intervisionsgruppe und im Rahmen von Supervision.

Seit fünf Jahren begleite ich Organisationen, Teams und Paare, Familien und Einzelne — und auch wenn sich bestimmte Fragestellungen oder Ausgangslagen wiederholen, ist doch jeder Prozess einzigartig. Werkzeuge, Erfahrung und Selbstreflexion sind nützlich, auch Humor hilft meistens, aber am wichtigsten bleibt die Neugier auf das Unvorhersehbare, Noch-nicht-Durchdrungene – und die Bereitschaft, auch als Beraterin weiter zu lernen. Seit April 2023 lehre ich als Gastprofessorin an der Alice-Solomon-Hochschule Berlin Gesprächsführung und Beratung.